"Warum ich erst kündigen musste, um mehr Gehalt zu bekommen" – und was du daraus lernen kannst


Die Frauenfinanzschule

Liebe Reader,

"Frauen müssen einfach mehr verhandeln!" – wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Vielleicht kennst du ihn auch.

Er wird gerne als DIE Erklärung für den Gender Pay Gap herangezogen. Also, warum Frauen immer noch weniger verdienen als Männer.

Doch heute möchte ich mit dir einen überraschenden Perspektivwechsel wagen.

Der Verhandlungs-Mythos

Eine brandaktuelle Studie aus dem März 2024 räumt nämlich mit diesem hartnäckigen Mythos auf: Frauen verhandeln inzwischen sogar häufiger als Männer ihr Gehalt!

Und trotzdem – hier kommt der frustrierende Teil – bekommen sie deutlich seltener eine Gehaltserhöhung zugesagt. Wenn doch, fällt sie meist spürbar niedriger aus als bei männlichen Kollegen.

Bis zum bitteren Ende...

Besonders eindrücklich ist mir ein Gespräch mit einer Teilnehmerin nach einem meiner Vorträge zum Thema "Frauen und Geld" in Erinnerung geblieben. Sie teilte mit mir ihre Geschichte:

Mehrfach hatte sie Gehaltsverhandlungen initiiert, jedes Mal ohne Erfolg. Erst als sie ihre Kündigung einreichte, bewegte sich plötzlich etwas – und die lang ersehnte Gehaltserhöhung wurde bewilligt.

Was du daraus machen kannst

Was bedeutet das nun für dich? Lass uns vier konkrete Erkenntnisse festhalten:

Erstens: Falls du dein Gehalt noch nie oder schon lange nicht mehr verhandelt hast – wage den Schritt!

Wie beim Fahrradfahren gilt auch hier: Übung macht die Meisterin. Mit jedem Gespräch wirst du selbstsicherer.

Zweitens: Du forderst sehr wahrscheinlich zu wenig.

Meine dringende Empfehlung: Erhöhe deine Gehaltsforderung um mindestens 10 bis 15 Prozent.

Drittens: Sei dir bewusst, dass Frauen häufiger als Männern eine Gehaltserhöhung verwehrt wird.

Das bedeutet nicht, dass du aufgeben sollst – im Gegenteil: Bleib hartnäckig!

Und viertens – dieser Punkt liegt mir besonders am Herzen: Wir Frauen müssen lernen, Ablehnung anders zu interpretieren.

Eine abgelehnte Gehaltsforderung ist keine persönliche Zurückweisung. Sie ist Ausdruck eines systemischen und patriarchalen Musters, das sich immer noch im Geschäftsleben zeigt.

Was sind deine Erfahrungen?

Jetzt bin ich neugierig auf deine Geschichte: Wie sind deine Erfahrungen mit Gehalts- oder Preisverhandlungen? Was hat dir dabei geholfen, was hat dich ausgebremst?

Ich freu mich von dir zu hören!

Herzliche Grüße,
Alexandra

PS:

Die Türen zur Frauenfinanzschule 2025 sind geöffnet. Hier findest du alle Infos und kannst dich anmelden:

Frauen & Geld

Eine kluge Kombination.


Die WissensAgentur
Alexandra Graßler
Zum Vogelherd 4
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