Hast du eine Lieblingshose? Ich auf jeden Fall. Eine fliederfarbene Leinenhose, die im Sommer ein wahrer Traum ist.
Was zunächst wie ein belangloses Detail klingt, führt uns zu einer Geschichte, die viel über uns Frauen und unseren Weg zur finanziellen Selbstbestimmung verrät.
Als Hosen für Frauen noch verboten waren
Wusstest du, dass es Zeiten gab, in denen es ein Verbot für Frauen gab, Hosen zu tragen?
Und ja, wir reden hier von Deutschland. Bis ins 18. Jahrhundert hinein existierten polizeiliche Verbote, die das Tragen von Hosen für Frauen im Alltag untersagten.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es dann eine Reformbewegung in Bezug auf Kleidung. Hosen für beide Geschlechter kamen langsam ins Spiel, was jedoch auf gesellschaftlichen Widerstand stieß.
Erst ab 1914 wurde die Hose allmählich im Arbeitsleben und im Sport bei Frauen akzeptiert.
Durch die Kriege arbeiteten immer mehr Frauen in Fabriken und dort waren Hosen einfach praktischer und vor allem sicherer.
Der "Hosenskandal" im Bundestag
Noch bis in die 1960er Jahre galten Kleiderordnungen in vielen Institutionen wie Schulen, Kirchen und Gaststätten, die Mädchen und Frauen das Tragen von Hosen untersagten.
Der berühmte "Hosenskandal" spielte sich 1970 im Bundestag ab.
Im April 1970 erschien die Abgeordnete Lenelotte von Bothmer erstmals im Hosenanzug im Bundestag.
Am 14. Oktober 1970 hielt sie als erste Frau im Hosenanzug eine Rede – nachdem der CSU-Vizepräsident Richard Jaeger gedroht hatte, Frauen im Hosenanzug aus dem Plenum zu weisen.
Auch international war die Situation ähnlich: In Frankreich gab es sogar ein Gesetz, das Frauen das Tragen von Hosen untersagte – es wurde erst 2013 aufgehoben.
In der Türkei durften Frauen bis 2013 weder Hosen noch Hosenanzüge im türkischen Parlament tragen.
Was Hosen mit Finanzen zu tun haben
Du fragst dich jetzt vielleicht: Was hat das alles mit Geld und Finanzen zu tun?
Der Gedanke, der die beiden Sachen für mich am stärksten verbindet, ist dieser:
Diese Verbote waren alle einseitig.
Es gab keine Verbote, die Männern das Tragen von Röcken untersagt hätten. Diese Ungleichbehandlung lässt sich mit keinem Fakt der Welt begründen.
Das Beispiel mit dem Tragen von Hosen ist exemplarisch für alles, was Frauen von Männern verboten wurde. Die Gesetze und Verordnungen wurden von Männern erlassen und durchgesetzt.
Der lange Weg zur Gleichberechtigung
Wer jahrhundertelang diese Art der Maßregelung für das eigene Leben erfährt, muss sich erst mal eine ganze Weile vorarbeiten, bis man zu einem einigermaßen Gleichstand kommt. Auch und vor allem in finanzieller Hinsicht.
Wir Frauen müssen oft erst noch wirklich begreifen, dass wir das Recht auf alles haben. Genauso wie die andere Hälfte der Menschheit.
Das Recht auf Sicherheit, das Recht auf Bestimmung über den eigenen Körper, auf gleiche Bezahlung, gleichen Zugang zu Wissen und Finanzen.
Warum wir einen geschützten Raum brauchen
Ein Grund, warum die Frauenfinanzschule eine "Schule" ist, liegt darin, dass ich weiß: Frauen brauchen einen geschützten Raum, um aufholen zu dürfen.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich die Formulierung in Mails oder Umfragen erhalten habe, ob man denn auch einfachste Dinge fragen dürfte. Natürlich darfst du das!
Es erschüttert mich jedes Mal wieder, das zu lesen, denn es zeigt mir auf, wie sehr die jahrhundertelangen Ausschlussmaßnahmen auf Frauen immer noch wirken. Auch im Jahr 2025.
Meine Einladung an dich
Daher: Trag an Kleidung alles, was du möchtest und stell alle Fragen, auf die du eine Antwort brauchst. Du bist nicht allein damit.
Für das Thema Finanzen kannst du mich mit allem löchern, was dich beschäftigt. Keine Frage ist zu klein, keine Unsicherheit zu unbedeutend.
Wir holen gemeinsam auf – Schritt für Schritt, in deinem Tempo, in einem Raum, in dem du dich sicher fühlen kannst.
Es ist Zeit, dass wir uns das nehmen, was uns zusteht:
Finanzielle Selbstbestimmung und die Freiheit, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen.
Herzlichst,
Alexandra
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Frauen & Geld
Eine kluge Kombination.
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